Kristallklares, helles Strohgelb mit grünlichen Reflexen. In der Nase intensive, komplexe Aromen von exotischen und Steinfrüchten (Pfirsich), dazu Anklänge von Zitrusfrüchten. Am Gaumen wieder viel reife gelbe Frucht und Spuren sü-ßer Mandeln, elegant und würzig, saftig und mit feinnerviger Säure ausgestattet, geschmeidig. Beeindruckend langes, vergnügliches, von Mandelanklängen begleitetes Finish.
Cantine Politi, Arcevia/Ancona, Marken
Die Burg Loretello ist nicht irgendeine Burg, sondern die am besten erhaltene der ländlichen Verteidigungsanlagen des Mittelalters, die in der Hügellandschaft der Marken typisch sind. Sie ist eine Burg mit unklarem Ursprung: Während die einen davon ausgehen, dass sie in der Antike von Römern bewohnt war, sehen anderen in ihr ein neueres Bauwerk. In allen Fällen ist sie Zeuge der antiken Verbindung der Menschen mit der Landschaft und den bäuerlichen Traditionen.
Wie ein Wachposten blickt die Burg Loretello zum einen über das Tal des Baches Fenella, auf die steilen Abhänge des Monte Catria (1701m) und des Monte Nerone (1525m), auf der anderen Seite auf das sanfte Panorama der Hügellandschaft der Marken. Der Blick reicht von dort an klaren Tagen sogar bis zum Meer.
Um das Jahr 1200 n. Chr. fand der Name Politi erstmals Erwähnung. Vermutlich handelte es sich dabei um einen Bewohner oder einen Gast der Burg Loretello. Dieser Name Politi tauchte dann in den Annalen immer häufiger auf, bis er zuletzt im Zusammenhang mit Wein Erwähnung fand. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts lagerten bereits 60 hl Wein in der Kellerei Politi. Ein nicht nur zur damaligen Zeit wichtiger Produktionszweig des Besitzes. Neben dem beständigen Wohnsitz der Familie Politi wurde auch deren Bestreben zur qualitativen Verbesserung der Weine dokumentiert.
Aus den ursprünglichen 10 Hektar der anfänglichen Aufzeichnungen sind im Laufe von 800 Jahren rund 100 Hektar geworden. Auf 24 Hektar wachsen die Trauben der Hauptrebsorte Verdicchio dei Castelli di Jesi, auf etwa 4 Hektar stehen die Rebsorten Sangiovese und Montepulciano, aus denen der Marche Rosso entsteht. Und auf 2 Hektar schließlich wachsen Olivenbäume, sowie Korn im Fruchtwechsel mit Hülsenfrüchten. Diese Rotation führt zu einem differenzierten Auf- und Abbau der im Boden enthaltenen Nähr- und Mineralstoffe, die auf diese Weise ohne starke Zusatzdüngung langfristig erhalten bleiben.
Für die Rotweinlagerung in großen Holzfässern wird immer noch der antike Weinkeller mit seinem beeindruckenden Tonnengewölbe genutzt. Die Traubenpressung und die anschließende Gärung erfolgen allerdings in dem modernen Weinkeller nebenan. In Kürze beginnen die Restaurierungsarbeiten, um die antiken Grotten unter dem Turm aus dem 15. Jahrhundert wieder herzustellen.
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Diesen Artikel haben wir am 04.12.2023 in unseren Katalog aufgenommen.