Land:
Deutschland
Region:
Franken
Qualität:
Qualitätswein
Weintyp:
Weißwein
Geschmacksrichtung:
Trocken
Rebsorte(n):
Scheurebe
Jahrgang:
2022
Alkoholgehalt:
12,5 % Vol.
Säuregehalt:
6,5 g/l
Restsüße:
5,5 g/l
Trinktemperatur:
7 bis 8 ºC
Trinkempfehlung:
bis 2027
Anbau:
konventionell
Ausbau:
Edelstahltank
Verschluss:
Schraubverschluss
Allergenhinweis:
Enthält Sulfite. Kann Spuren von Schwefel, Eiweiß, Gelatine und Milch enthalten.
Hersteller:
Stahl, Christian
Inverkehrbringer:
Winzerhof & Weinrestaurant Stahl, lange Dorfstrasse 21, 97215 Auernhofen
Nettoinhalt:
0,75 L
Verkostung
Funkelndes, helles Strohgelb mit goldenen Reflexen. In der Nase delikater Duft nach Zitrus und Wiesenkräutern, Anklänge von sonnenverwöhntem Weinbergspfirsich, Grapefruit, reifer Stachelbeere und zartschmelzender Schokolade, deutliche Mineralität. Am Gaumen sehr frisch, sehr komplex mit schönem Schmelz und viel Extrakt, dabei mit präsenter, sehr gut eingebundener Fruchtsäure und belebender Mineralität. Langes Finale.
Weingut
Die Geschichte des Weingutes Stahl Bis 1984 war der Betrieb ein Bauernhof mit Ackerbau und Viehzucht. In diesem Jahr kaufte Albrecht Stahl im Zuge der Flurbereinigung Weinbergflächen im 10 Kilometer entfernten Taubertal. Anfangs wurde der Ertrag an eine Weinkellerei abgeliefert und erst 1992 begann Albrecht Stahl seine Wein selbst auszubauen. Sohn Christian ist seit dem Jahrgang 2000 für die Vinifikation verantwortlich. Die angebauten Rebsorten sind Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Kerner, Spätburgunder, Regent und Domina. Zuletzt kamen Grauburgunder und Tauberschwarz hinzu, ein Teil Bacchus wurde durch Scheurebe und Sauvignon Blanc ersetzt. Christian Stahls Scheurebe Wenn ein Wein Suchtpotential hat, dann Christian Stahls Scheurebe. Bis 2009 nannte er ihn folgerichtig "Rauschgift". Um dem erhobenen Zeigefinger der fränkischen Weinaufsicht zu entgehen, wurde der Jahrgang 2010 in "Kalter Entzug" umgetauft, der 2011er firmierte unter "Flashback" und der 2012er zeigte mit dem Untertitel "U-Haft" die Folgen exzessiven Scheureben-Genusses auf! Der 2013er ehrte mit seinem Namen einen Motorradausflug von vor über 60 Jahren - ich glaube es ging um Rauschmittel ... Whiteout schließlich rekurriert auf die Eintrübung des Gesichtsfeldes, wie es Liebhabern schneebedeckter Alpengipfel bei bestem Sonnenschein blühen kann. Alles was wir uns wünschen ist, dass ihm vielleicht eines Tages die Namen, niemals aber das Zeug zu diesem Stoff ausgehen möge. Empfohlene Tagesdosis: nicht unter einem Glas! Stimmen zum Weingut Stuart Pigott über den Winzerhof Stahl: "Theoretisch ist Müller-Thurgau die banalste Traubensorte Deutschlands, weil sie nur weiche und vordergründig parfümierte Weine ergeben kann. Theoretisch ist Auernhofen in Franken der banalste Weinort Deutschlands. In diesem kleinen stark von Landwirtschaft geprägten Ort ist der Wein kaum sichtbar und das Schwein oft gut riechbar. Theoretisch kann die Kombination davon nur schrecklich schmecken. Aber der 2008 MüllerThurgau Federstahl von Christian und Simone Stahl trotzt diesen Theorien auf spektakuläre Weise. Der Wein funkelt wie ein echter kleiner Diamant, duftet nach Frühlingsblüten und weißen Gummibärchen und hat eine enorme Frische, die geradezu erotisch wirkt. Er ist beileibe nicht der einzige genial trotzige Wein, der von dem jungen Paar erzeugt wird. Während der letzten Jahre haben sie eine Reihe erstaunlicher Weißweine entwickelt, die definitiv neben der Band "Rammstein" und dem Film "Gegen die Wand" unter radikaler deutscher Pop-Kultur einzustufen sind. Dass sie die alten Weinkritiker weder amüsiert noch begeistert, soll nicht überraschen, aber das interessiert nicht. Genau wie es Punkrock ohne Kritikerlob nach oben schaffte, schaffen es auch die Stahls.