Verkostungsnotiz
Leuchtendes, kräftiges Rubingranat. In der Nase zeigen sich Aromen reifer Schwarzkirschen, Nuancen mazerierter Zwetschgen und von Cassis, Lakritzspuren, kräuterwürzig unterlegt. Am Gaumen mundfüllend und komplex, dicht verwoben, samtig, doch mit straffen, gut integrierten Tanninen, schmeichelnde Fülle mit guter Würze, ein Hauch von Schokolade und Rauch, mit schönem Druck. Ein wärmendes, nachhaltiges Finish macht Appetit auf mehr.
Domaine Giraud ist aus der Fusion zweier Familien entstanden. Da ist zum einen Pierre Giraud, dessen Vorfahren seit 6 Jahrhunderten Weinbau betreiben und einst aus Armenien nach Frankreich einwanderten. Zum andern ist da seine Frau Mireille Buou, deren Angehörige über viele Generationen die Distillery der Gemeinde führten. Seit 1974 bearbeiten die beiden gemeinsam - zunächst 4 Hektar gepachtete Weinberge, welche sie jedoch über einen Zeitraum von nur 12 Jahren auf 35 Hektar eigene und gepachtete Reben erweitern konnten. Nachdem die Gebäude der Familienbrennerei 1981 in Kellereigebäude für die Weinbereitung und Reifung umgewandelt wurden, fährt Familie Giraud die Trauben nur noch in den eigenen Keller ein und vinifiziert seither mit beachtlichem Erfolg. Nach Studien des Weinbaus und der Önologie haben die Geschwister Marie und François 1998 die Regie über die Domaine übernommen. Ein weiterer Meilenstein war 2008 die Umstellung der Flächen von Domaine Giraud auf ökologischen Weinbau.
Zu den 35 Hektar Rebland gehören unter anderem 8 Hektar in Galimardes, im Süden der AOP Châteauneuf-du-Pape, einer Region, die für ihre groben Kiesauflagerungen (pepples) berühmt ist. Auf diesen Flächen finden sich alte Grenache- und Mourvèdre-Reben sowie jüngere Syrah Anpflanzungen. Der Steinanteil speichert Wärme und gibt diese in den Abend- und Nachtstunden wieder ab, was Konzentration und Kraft der Traubeninhaltsstoffe erhöht, bei gleichzeitigem Erhalt einer attraktiven Mineralität. Die weißen Rebsorten Clairette, Bourboulenc, Grenache Blanc und Roussane befinden sich auf Flächen nahebei. Diese rassig geprägten Weißweine schöpfen ihre Güte aus einer exzellenten Traubenreife. Zudem werden die weißen Trauben noch in den kühlen Stunden vor Tagesanbruch gelesen, um Fruchtaromen zu bewahren.
Weitere Weinberge der Domaine befinden sich im Norden der Appellation. Die ältesten, mehr als hundert Jahre alte Grenache-Reben wurzeln dort in den sandigeren Böden des Distrikts Crou und auf dem Pignan Plateau. Diese Terroirs stehen für Finesse und Eleganz. In den Hügellagen Les Tresquoys befinden sich dagegen Syrahstöcke auf lehmigeren Böden.
Jedes Terroir bringt eigenständige Weine hervor, deren jeweiligen Charakter Familie Giraud herauszuarbeiten versteht. Domaine Giraud erzeugt Grenache-Weine von hervorragender Qualität, stand ihr der legendäre Winemaker Philippe Cambie doch viele Jahre als Berater zur Seite. Bei Kennern des Châteauneuf-du-Pape ist Domaine Giraud längst kein Geheimtipp mehr.
„Grenache de Pierre“ ist eine Hommage an Pierre Giraud, den Vater von Marie und François. Grenaches de Pierre stammt von über 100 Jahre alten Grenache-Reben, die in den sandigen Böden der Lagen „Pignan“, „Mourre de Gaud“ und „Charbonnières Est“ gedeihen. Der Grundwein wird einzig in Betontanks ausgebaut, um die Lebendigkeit und Frische dieser Herkunft vollständig zu erhalten.
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Diesen Artikel haben wir am 02.02.2024 in unseren Katalog aufgenommen.